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carobemberg

Eine kulinarische Reise durch die Altstadt

Mein Mann hat mir zum 40. Geburtstag einen Gutschein für eine kulinarische Reise durch die Altstadt geschenkt inkl. georgischer Spezialitäten, Wein- und Chacha-Verkostung.


Diesen haben wir gestern Nachmittag eingelöst und wurden sehr positiv überrascht! Also nicht, dass wir davon ausgegangen wären, das könnte in die Hose gehen...aber, naja, sowas kann eben gut und weniger gut organisiert und ausgewählt sein; und die Mitstreiter in der Gruppe machen ja auch einen erheblichen Teil des Eindrucks aus. Da hatten wir Glück! Neben unserem sehr netten Guide, einem jungen Georgier namens George 😅, waren wir lediglich zu dritt und unser Wingman war ein lustiger New Yorker mit Lebenssitz in London und Miami, der das halbe Jahr durch die Welt jettet und das Leben in vollen Zügen zu genießen scheint. Interessanter Typ...was er tatsächlich beruflich macht, haben wir nicht herausgefunden, wollte er auch nicht preisgeben, mysteriös... ;)


Die ganze Tour startete am Liberty Square mit Treffpunkt am Dunkin Donut. Erstmal kein guter Anfang, gehörte aber gottseidank nicht ins kulinarische Programm.

Stattdessen ging es los nach ein paar Minuten Fußweg in einer Art typischem Mittagsdiner, wo man verschiedene georgische Speisen wie in einer Kantine bestellen kann. Üppige Auswahl, aber Vorsicht war geboten, denn sich beim ersten Stop bereits den Wanst mit Käse-Ei-Khachapuris vollzuhauen, wäre kontraproduktiv gewesen. Super köstlich allerdings auch hier mal wieder die pkhali, diese würzigen Walnuss-Kräuter-Pasten mit entweder Spinat, roter Beete, Bohnen, Sprossen oder Aubergine und viiiiiiel Knoblauch :)


Im nächsten Stop, dem "Pasanauri" gab es dann DAS Nationalgericht: Khinkali. Diese (nicht gerade kleinen) Teigtascherln, gefüllt mit Pilzen oder traditionell mit Hackfleisch und Koriander, sind - wenn sie gut sind - wirklich eine Offenbarung! Man muss sie oben am Teigknoterl, den man nicht mitisst, halten und vorsichtig hineinbeißen, um den heißen Sud nicht zu verschlabbern, sondern mitzuschlürfen; zugegeben durchaus eine Herausforderung für Anfänger!


Danach ging es weiter ins "Chacha-Corner", ein kleines Lädchen zur Chacha-Verkostung. Chacha ist so etwas wie das Nationalgetränk hier und in etwa vergleichbar mit einem Grappa, also auch eine Art Traubenmostschnaps. Es gibt ihn in mild und in "ich brenn dir die Eingeweide weg" 😆. Wir haben es immerhin bis 76% hoch geschafft!


Ein weiterer Stop war das "Salobie Bia", eine georgisches Restaurant tief im Keller, das der Besitzer liebevoll wie eine Art Kunstgallerie und Vitrinen z.B. mit alten Korkenziehern ausgestattet hat. Hier aßen wir lobio, das traditionelle Bohnengericht mit mixed pickles und satsivi, Hühnchen in einer cremigen Sauce wiederum mit seeeeehr viel Knoblauch! Yummy!!


Im Anschluss durfte etwas Süßes und die übliche Weinverkostung nicht fehlen.

Ersteres nahmen wir u.a. in Form der klassischen tschurtschchela zu uns, das sind üblicherweise Hasel- oder Walnüsse, die in angedicktem Traubensaft zu langen, herabhängenden Ketten verdickt werden, von denen man sich dann einfach Stücke abreißen kann. Von der Konsistenz her gewöhnungsbedürftig, aber durchaus lecker.


Zugegebenermaßen ist von der Weinprobe nicht viel hängen geblieben, da der maestro uns die Tropfen in einem derart rasanten Tempo in die Gläser wirbelte, dass wir schnell einen guten Schwips hatten, uns jedoch an keinen der Namen mehr erinnern können.

Hängen geblieben ist zumindest, dass Georgien sich als die Mutter und Wiege des Weines bezeichnet. Ich denke, eine genauere Exploration des Ganzen sollten wir mal an einem Wochenende in Kachetien, dem Hauptanbaugebiet hier, vertiefen ;)



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